Entgegen früheren Verlautbarungen handelt es sich nicht um ein reines Automatenhotel. An der Rezeption wacht ein Portier von 6 bis 11 und von 17 bis 22 Uhr. Wer außerhalb dieser Zeiten kommt, erhält sein Ticket fürs Zimmer vom Check-in-Automaten. Im neuen Haus am Bahnhof müssen sich die Hotelgäste zwar auf kleine Zimmer mit 15 qm Grundfläche einstellen, in der technischen Ausstattung soll es aber keine Abstriche gegenüber einem Vier-Sterne-Hotel geben. Ein Zimmer ist ab 46 Euro zu haben, wie Accor-Sprecherin Marie Schwab mitteilt. Der Tagespreis wird auf einem Säulendisplay am Eingang und im Internet angezeigt. Kinder bis zu zwölf Jahren übernachten kostenlos.
Um zwei Erwachsene und ein Kind unterzubringen, kombinieren die Hotelplaner ein französisches Bett mit einem quer angeordneten Etagenbett für den Nachwuchs. Alle Zimmer sind mit Dusche, WC, Schreibtisch, Fernseher und WLAN-Empfang ausgestattet. Haustiere sind ausdrücklich erlaubt, aber nur eines pro Zimmer, wie die Pressemitteilung vermerkt.
Wer im Hotel frühstücken will, kann sich – gegen 7,50 Euro Aufpreis – an einem Buffet in der Cafeteria stärken. Auf ein Restaurant wurde bewusst verzichtet. Zum einen gibt es eine Burger-King-Filiale im Erdgeschoss, und dem nächtlichen Hunger oder Durst beugt der Hotelkonzern mit einem Snack- und Getränkeautomat vor.
Ibis-Budget ist das Billigsegment der Accor-Gruppe. Den Übernachtungsgästen wird eine günstige, saubere Unterkunft in zentraler Lage angeboten, aber kein zusätzlicher Schnickschnack, also auch kein Wellnessbereich, keine Minibar und kein Telefon.
Das neue Haus am Hauptbahnhof ist eines von 503 Ibis-Budget. Hotels in 17 Ländern. Zu den potenziellen Kunden gehören gleichermaßen Geschäftskunden und Städtetouristen, aber auch Bahnreisende, die in Osnabrück einen Zwischenstopp einlegen.
Das Gebäude für das neue Hotel geht auf das Jahr 1960 zurück. Damals entstand der achtgeschossige Büroturm an der Möserstraße 51 als modernes Entrée für den Bahnhofsvorplatz – zeitgleich mit dem Wiederaufbau des Hotels Hohenzollern gegenüber. Der Umbau hat nun doch etwas länger gedauert als geplant. In 16 Monaten wurde das kastenförmige Verwaltungsgebäude total entkernt und von Asbestrückständen befreit. Vom ursprünglichen Hochhaus ist fast nur die tragende Betonkonstruktion mit den beiden Fahrstühlen geblieben.
Als Investor für den Hotelbau ist die Schäper + Rick GmbH aufgetreten, eine Immobiliengesellschaft aus Ascheberg, die bislang vor allem Projekte für den sozialen Wohnungsbau und Gewerbeimmobilien realisiert hat. Geschäftsführer Josef Rick hatte gegenüber unserer Zeitung verlauten lassen, bei der Investitionsentscheidung habe der „attraktive Bahnhofsvorplatz“ in Osnabrück eine Rolle gespielt.