Die Bauarbeiten auf dem 4311 Quadratmeter großen Grundstück an der Albert-Einstein-Straße laufen bereits seit November. Für insgesamt 13 Millionen Euro entstehen dort drei barrierefreie Wohn- und Geschäftsgebäude. Sie bieten Platz für 56 Wohnungen unterschiedlicher Größe, außerdem für Angebote wie Bäcker, Frisör oder ein Café. Zum Paket gehört ebenfalls ein ambulanter Pflegedienst, der allen Bewohnern auf Wunsch zur Verfügung steht.
Hinter dem Projekt steckt die Careo Westerberg GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Scopus-Capital-Gruppe. Damit übernimmt der Münchner Immobilien- und Mittelstandsinvestor einen Teil der 2012 von ihm eingestielten Quartiersentwicklung im neuen Osnabrücker Wohn- und Wissenschaftspark selbst. Für weitere, mitunter deutlich umfänglichere Vorhaben auf dem fünf Hektar großen Ex-Militärareal hat Scopus Capital andere Geldgeber gefunden: So schießt etwa im Auftrag von Aug. Prien Immobilien (Hamburg) auf einem Careo-Nachbargrundstück ein dreigeschossiger Gebäudekomplex aus dem Boden, in dem bis 2016 insgesamt 156 Wohnungen untergebracht werden. Kosten: 32,8 Millionen Euro. Und auch die übrigen vier Baufelder auf der Konversionsfläche sind laut Scopus Capital – mit einer einzigen Ausnahme – schon verplant. „Care heißt Kümmern“
In absehbarer Zeit werden also in dieser bevorzugten Lage viele Menschen ein neues Zuhause finden. Im Careo Westerberg nach Vorstellung des Bauherrn vor allem solche, „die mitten im Leben stehen oder ihren beginnenden Ruhestand unbeschwert genießen möchten“. So jedenfalls ist die Zielgruppe im Prospekt beschrieben. Oder wie Dirk Roesing, Geschäftsführer von Scopus Capital, es bei der Grundsteinlegung am Montag formulierte: Menschen, die „nicht mehr separiert in Altersheimen wohnen“ wollen. Sondern städtisch und modern, mit kurzen Wegen zu Geschäften, Schulen und Ärzten sowie permanentem Zugriff auf professionelle Betreuungsleistungen, umgeben von „sehr viel Grün“ und idealerweise der eigenen Familie – einschließlich Kindern und Enkeln. Für das auf derlei Ansprüche zugeschnittene, firmeneigene Konzept vom serviceorientierten Mehrgenerationen-Wohnpark gebe es in Osnabrück „einen enormen Bedarf“, stellte Roesing fest. Und fügte mit Blick auf den Namen Careo an: „Da steckt Care drin, das ist Englisch und heißt Kümmern.“
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert lobte die „schöne und zweckmäßige“ Architektur des als Ensemble von Kuben gestalteten Careo Westerberg. „Die Wohnungen werden ihren Markt finden.“ Im Hinblick auf politisch verursachte Verzögerungen bei der West-Erschließung des Wohn- und Wissenschaftsparks äußerte er die Hoffnung, „bald mit den Planungen weitermachen“ zu können. „Wir haben die Straße nicht vergessen“, sagte Griesert. Karl-Heinrich Depenbrock als Geschäftsführer des Generalunternehmens Depenbrock Bau (Stemwede) erkannte in der Grundsteinlegung „Fortschritt und Wachstum für Osnabrück“.
Alters- und familiengerecht
35 der 56 Wohnungen im Careo Westerberg werden verkauft, die übrigen vermietet. Als Makler wurden die Osnabrücker Büros Dahler & Company sowie Immosenio beauftragt. Die zur Auswahl stehenden Appartements sind zwischen 50 und 125 Quadratmeter groß, ihre Ausstattung gilt als gehoben. Bis ins hohe Alter sollen sie ihren Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Dazu wurden die Wohnungen schwellenlos gestaltet, „sodass sich auch Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung bequem und frei bewegen können – genauso wie Familien mit kleinen Kindern“, wie es in einer Hochglanzbroschüre heißt. Im Klartext heißt das: Es gibt zum Beispiel extrabreite Türen, ebenerdige Duschen, Video-Gegensprechanlagen und Aufzüge von der Tiefgarage bis ins oberste Stockwerk. Wer dennoch professionelle Hilfe im Alltag braucht oder wünscht, kann ambulant den Osnabrücker Pflegedienst Pios in Anspruch nehmen. Als offizieller Careo-Partner vor Ort bietet er unter anderem persönliche Betreuung, Fahr- und Einkaufsdienste sowie einen Notrufservice an.