Zehn Millionen Euro stecken in dem Projekt von Stahlwerk-Investor Stephan Johannsen. Der Neubau bildet eine architektonische Einheit mit dem Hotel. Allerdings haben sich die Planungen nach dem Baustart vor gut einem Jahr noch grundlegend geändert. Die Ursprungsidee eines Ärztehauses mit Praxen, Büros und Läden ist begraben.
Im Erdgeschoss des fünf- und sechsgeschossigen Neubaus mit 5200 Quadratmetern Nutzfläche wird ein weiteres À-la-Carte-Restaurant, das „Gustavs“ im Stile der 1950er-Jahre, seinen Platz finden, erläuterte Stahlwerk-Hoteldirektor Bernd Storch. Die neue Brücke vom Hotel Altes Stahlwerk führt zu fünf weiteren Seminar- und Tagungsräumen im dritten und vierten Geschoss des Neubaus.
Auch diese Idee entstand erst mit dem Wachsen des Baukörpers und stellte das Architektenduo Willem Hain/Thomas Ladehoff vor einige Herausforderungen. Der Beton musste aufgeschnitten, etliche Leitungen neu verlegt werden. „Das war aufwendig“, sagte Thomas Ladehoff. Er ist wie Willem Hain froh, dass dennoch alles nach Plan lief.
„Wir eröffnen die Tagungsräume am 5. Mai, das Restaurant mit seinen 90 Plätzen voraussichtlich Anfang Juni“, sagte Storch. Stahlwerk-Geschäftsführer und Mitinhaber Jan Pinno nannte als Grund für das zusätzliche Gastronomieangebot auch den Erfolg des Restaurant 1500 Grad: „Wir haben durch unsere Events so großen Zuspruch, dass wir schon Kapazitätsprobleme bekamen.“ Aus diesem Grund werde auch der Tagungsbereich auf dann 15 Räume und Lounges erweitert. „Durch die Hotel-Erweiterung werden auch zehn neue Arbeitsplätze geschaffen“, kündigte Jan Pinno an.
Hauptnutzerin im Neubau ist Jutta Duske, die Inhaberin von „Das Betreuungsteam“. Sie nennt ihr Projekt mit einer Wohngruppe und 28 betreuten Wohneinheiten „Wohnen am Stahlwerk“. Die Wohnungen sind barrierefrei, behindertengerecht und mit einem Hausnotruf ausgestattet. Es gibt eine 24-Stunden-Präsenz und einen hauseigenen Pflegedienst.
„Am Wochenende zieht die erste Mieterin ein, es ist meine Mutter“, sagte Jutta Duske. Die zuvor an der Havelstraße beheimatete Wohngruppe ist bereits vor einer Woche in ihr neues Domizil an der Ecke Sedanstraße/Rendsburger Straße umgezogen. Auch ein Großteil der betreuten Wohnungen sei schon vermietet, so Jutta Duske.
Die gute Nachricht für Autofahrer und Anlieger: Mit dem Ende der Bauarbeiten fallen auch die Absperrungen an der Sedanstraße, und die Einbahnstraßenregelung ist nicht mehr nötig. Die Sedanstraße soll vom kommenden Donnerstag, 30. April, wieder in beide Richtungen befahrbar sein.