Frankfurter Rundschau: Soho am Main

An der Mühlheimer Landstraße hat der Bau von 227 Eigentumswohnungen begonnen. In drei Bauphasen sollen insgesamt fünf Gebäude entstehen.

SOHO am Main: Bau von 227 Eigentumswohnungen
Künftig kann man neben dem historischem Fabrikgelände wohnen. Foto: Monika Müller

Die Bagger rollen bereits. Die Erdarbeiten an der Ecke Mühlheimer Straße/Friedhofstraße sind in vollem Gange. Auf der großen Brachfläche am östlichen Eingang zur Innenstadt erinnert nur noch wenig an den Firmenparkplatz der Allessa, der sich einst hier befand. Sechs Meter tief wird die Erde ausgehoben. In dem Loch soll irgendwann die Tiefgarage Platz finden. Darüber entstehen in den kommenden drei Jahren 227 Eigentumswohnungen. So zumindest ist es in den Plänen der Limburger Projektentwicklungsgesellschaft Amadeus vorgesehen.

Knapp zwei Jahre lang wird auf dem ehemaligen Parkplatz gebaut werden. In drei Bauphasen sollen insgesamt fünf Gebäude entstehen. Eines mit sieben, die übrigen mit fünf Geschossen. Zwei Gebäude im hinteren Bereich des Baufelds sollen bereits im Herbst 2015 fertiggestellt werden.

Die übrigen bis Juli 2016, wenn nichts dazwischen kommt. Auf den Internetseiten der Projektentwicklungsgesellschaft Amadeus präsentiert sich das Neubauviertel als eigenständiges Quartier, dem man den klangvollen Namen „Soho“ verpasst hat.

Unter all den angekündigten und teils bereits begonnenen Neubauten in der Offenbacher Innenstadt nimmt sich „Soho“ schon beinahe bescheiden aus. Im Offenbacher Hafen entsteht quasi ein gänzlich neuer Stadtteil. Die Gegend um den Kaiserleikreisel wird sich nach dessen Rückbau radikal verändern und soll nach den Vorstellungen der Investoren Platz für gut 700 Kurzzeitwohnungen bieten.

Schielen nach Frankfurt
Soho hingegen setzt auf Zwei- bis Vierzimmerwohnungen mit Größen zwischen 40 und 300 Quadratmetern. Allen diesen Projekt ist eines gemein: Gebaut wird in Offenbach, aber mit mindestens einem Augen schielen die Investoren nach Frankfurt.

So wie die Kurzzeitwohnungen am Kaiserlei vor allem für Manager gedacht sind, die es beruflich für eine begrenzte Zeit nach Frankfurt verschlägt, so versucht auch „Soho“ Profit aus der Nähe zum Bankenzentrum zu schlagen. Mit dem Motto „Leben vor den Toren Frankfurts“ bewirbt das Unternehmen sein neuestes Projekt in Offenbach auf der Firmen-Website. Das Leben „vor den Toren“ wird allerdings auch seinen Preis haben: Zwischen 3500 und 4000 Euro pro Quadratmeter.

Während das neue Quartier entsteht müssen sich die Anwohner mit einigen Beeinträchtigungen abfinden. Ein Teilstück der Friedhofsstraße musste bereits gesperrt werden. Von der Maingasse aus ist sie nun als Sackgasse ausgeschildert. Ein Zustand, der vermutlich bis Ende 2016 anhalten wird. Immerhin aber wird es dadurch möglich, den Bauverkehr gänzlich über die wesentlich breitere Mühlheimer Straße abzuwickeln.